Strategische Umweltplanung (SUP) als Schlüssel für eine erfolgreiche Planung

Klaus-Ulrich Battefeld, Ministerialrat a. D. der obersten Naturschutzbehörde in Hessen, teilt mit inn:öv seinen Standpunkt zur Strategischen Umweltplanung. Warum die SUP so elementar ist und welche Rolle Bauleitpläne spielen erfahren Sie in dem folgenden Beitrag.

Wenn Sie Projekte verantworten, sollte Ihnen zu SUP mehr als Stand-up-Paddling einfallen. Die Strategische Umweltprüfung (SUP) ist Ihr Schlüssel zu einem erfolgreichen Plan und Projekt. Stellen Sie sich der öffentlichen Diskussion ohne Angst. Vermeiden Sie Scheuklappen und suchen Sie frühzeitig einen Perspektivwechsel. Die frühe Öffentlichkeitsbeteiligung in der SUP ist eine Sehhilfe gegen Betriebsblindheit. Transparente Planungen stoßen auf weniger Widerstand. Tun Sie Gutes und reden Sie frühzeitig darüber.

Im Gegensatz zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) im Zulassungsverfahren wird die SUP auf der vorgelagerten Planungsebene durchgeführt. Nur so können wichtige umweltbedeutsame Entscheidungen frühzeitig getroffen werden, bevor Sie teure Vorfestlegungen treffen und möglicherweise Planungskosten verschwenden.

Eine SUP ist bei allen wichtigen umweltbedeutsamen Planungsverfahren durchzuführen, wie z. B. dem Bundesverkehrswegeplan, der Raumordnungs- und Bauleitplanung oder Plänen für Wasser- und Abfallwirtschaft, Luftreinhaltung oder Lärmschutz. Zentrale Elemente der SUP sind der Umweltbericht und die Öffentlichkeitsbeteiligung. Im Umweltbericht werden Umweltauswirkungen des Plans sowie vernünftige Planungsalternativen beschrieben und bewertet.

Bauleitpläne sind der Klassiker der SUP in Deutschland. Ist der Bauleitplan nicht aus der Landes- und Raumordnungsplanung entwickelt, muss auf allen vorgelagerten Planungsstufen eine SUP durchgeführt werden, immer nur so abstrakt und verbindlich wie die jeweilige Planung selbst. Alles, was in vorgelagerten Planungen und Umweltprüfungen bereits geklärt wurde, muss auf der nächsten Konkretisierungsstufe nicht erneut geprüft werden.

Es ist kostengünstiger und zeitsparender, andere Meinungen und Perspektiven frühzeitig einzuholen, anstatt zu glauben, man wisse bereits alles und sich unnötigen Konfrontationen auszusetzen.. Warum nicht die Tür nehmen? Wir zeigen Ihnen Türöffner und verhindern teure Umwege!

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Klaus-Ulrich Battefeld (Ministerialrat a. D.) war von 1988 bis 2022 Referatsleiter in der obersten Naturschutzbehörde in Hessen, zuständig u.a. für Naturschutzrecht, Naturschutz bei Plänen und Projekten, Arten- und Biotopschutz. Er wirkte an der Naturschutzgesetzgebung in Bund und Land sowie an Planungen für Flughäfen, Bahnlinien, Autobahnen und Windparks, Landes-, Regional-und Bauleitplanung sowie in Arbeitskreisen der Umweltministerkonferenz mit. Zudem hat er jahrzehntelange Erfahrung in der Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen, Beratungen und Vorträge für Teilnehmende aus dem In- und Ausland (z.B. Tschechien, Mongolei, Vietnam, US-Army, Naturschutz-, Forst- und Kommunalverwaltung, Landes-und Bundeskriminalamt.)